Rund um den Gardasee

Ich gehöre zu den wenigen in meinem Bekannten- und Freundeskreis, die noch nie am Gardasee war.

Dabei bin ich diejenige, die schon so viele Regionen in Italien bereist hat, bergauf- und -ab gewandert ist in Cinque Terre, Strandleben an der Adria, mit dem Motorroller bis nach Genua und weiter bis in die Marken gefahren ist, Schnee und Skifahren genossen hat in den Dolomiten.

Aber nein, am Gardasee bin ich noch nie hängen geblieben. Aber das hatte jetzt ein Ende und das kam so:

Kürzlich fand ich im Briefkasten einige Angebote für Busreisen. Eigentlich sind wir nicht so große Fans davon, aber bei dieser einen Gardasee-Busreise wurden viele optionale Ausflüge angeboten und das gefiel uns. Je nach Laune und Wetter konnten wir also entscheiden, welche Sehenswürdigkeiten wir beide sehen wollten. Im Bus in erhöhter Position ist die Aussicht sowieso besser und beide konnten auf diese Weise die Reise genießen. Davon abgesehen ist eine Busreise natürlich auch viel nachhaltiger als zu zweit im Auto dorthin zu fahren.

Von Freunden wussten wir schon, dass Limone ein hübsches Städtchen ist und genau dort führte unsere Reise hin. Das Hotel schien recht komfortabel zu sein. Also haben wir gebucht vom 30.4. bis zum 6.5.23.

Unser Hotel: Splendid Palace**** in Limone in sehr guter Lage mit fantastischem Blick auf den See und ziemlich weit weg vom Touristentrubel. Zu Fuß waren wir ca. 10-15 Minuten unterwegs ins historische Zentrum. Die Einrichtung ist schon etwas in die Jahre gekommen, das Bad schon lange nicht mehr saniert worden, obwohl alles sehr sauber war. Die Dusche so klein, dass etwas korpulentere Personen unserer Reisegruppe nur bei geöffneten Türen duschen konnten. Toilette und Bidet sehr tief unten. Das alles spricht dafür, dass da lange nichts mehr passiert ist. Dafür entschädigte uns der Balkon und Blick auf den Gardasee und Pool. Den haben wir auch ausprobiert, das Wasser war aber noch recht frisch.

Aussicht von unserem Zimmer

Die Natur rund um den Gardasee ist sehr vielfältig. Es gibt überall schöne Zitronengärten und deshalb auch Limoncello und andere Produkte aus Zitronen in großer Auswahl und Vielfalt, große, gepflegte Olivenhaine, liebevoll gestaltete Gärten und gemütliche Cafés und Restaurants. Wie könnte es auch anders sein bei dem Ansturm von Touristen. Nicht nur deutsche Touristen, nein auch sehr viele Italiener lieben ihren Lago sul Garda.

Und nun kommen meine Fotos – alle mit Smartphone fotografiert – die während unserer Ausflüge entstanden sind. Zum Vergrößern einfach auf ein Foto klicken.

Zunächst einmal haben wir Limone sul Garda ausführlich zu Fuß erkundet. Besonders gefielen uns die hübschen kleinen Läden, wo es unter anderem auch hübschen Modeschmuck aus Murano Glas zu kaufen gibt. Ganz zu schweigen von den vielen Angeboten, die mit Zitronen zu tun haben. Von Fusilli al limone bis Zitronenseife, Crema di Limoncello und vieles mehr. Die Auswahl ist überwältigend.

Impressionen aus Limone sul Garda:

Besonders genervt waren wirallerdings vom Getümmel in Sirmione. Wir waren dort am 1. Mai, weil der Bus an dem Tag da hingefahren ist, was leider nicht zu ändern war. Auch in Riva del Garda herrschte Ausnahmezustand, denn es fand ein Bike-Treffen statt. Straßen gesperrt, viele Radfahrer sorgten für Chaos auf den Straßen an diesem Wochenende. Unser Busfahrer fand das auch nicht lustig, wir aber waren besonders froh, dass wir nicht selbst gefahren sind.

Hier das einzige Foto, das uns an Sirmione erinnert. Es ist eigentlich sehr schön dort, aber am 1. Mai bekam man fast Platzangst.

Die anderen Ausflüge verliefen, was den Verkehr anging weniger chaotisch, weil das lange Wochenende vorbei war und der Verkehr rund um den Gardasee etwas flüssiger lief. Aber das ist schon sehr viel los und ein Campingplatz am anderen. Ich möchte wirklich nicht wissen, was da im Sommer abgeht. Das ist mir persönlich zu viel. Erinnert mich an Mallorca. Der Deutschen liebste Insel und der Gardasee ist wohl der Deutschen liebster See 🙂 Verständlich ist das schon, aber für uns persönlich ist das zu viel Trubel, zu wenig Ursprünglichkeit. Wir würden einen anderen oberitalienischen See auswählen, wollten wir jemals länger dort Urlaub machen.

Besonders schnell erreicht man von Limone aus Malcesine. Auch ein sehr schönes Städtchen, in dem es viele schöne Ecken zu entdecken gibt. Da haben wir auch sehr gut gegessen in einem Restaurant.

Gut gefallen hat uns Bardolino. Den Wein kenne ich bestimmt schon 50 Jahre, das Städtchen selbst habe ich nun zum ersten Mal selbst besucht. Dass wir dort angehalten haben, hatte noch einen Vorteil. Wir wollten unbedingt Olivenöl kaufen und ich fand im Internet eine Adresse namens Oleificio Sociale Di Bardolino Srl. Das Glück war, dass der Busparkplatz keine 200 Meter von diesem kleinen Laden entfernt lag und wir unser Olivenöl kaufen konnten. Wir haben 10 Liter gekauft in diesen großen Kanistern. Das Öl stammt ausschließlich aus Oliven vom Gardasee und wir haben Extra virgine superiore gewählt. Es schmeckt sehr fruchtig, kratzt ein wenig im Hals und wird bei uns für alles verwendet – außer schwäbischem Kartoffelsalat. Der schmeckt uns besser mit dem guten Rapsöl aus Hohenlohe 😁.

Typisch für Italien: Schuhe und Taschen an wirklich jeder Ecke. Gut geschmeckt hat uns auch der Limone Spritz, den wir bei uns in der Hotelbar als Aperitif genossen haben vor dem Abendessen.

Ach ja, die Wallfahrtskirche Madonna della Corona fanden wir auch spektakulär. nhttps://de.wikipedia.org/wiki/Madonna_della_Corona_(Veneto)

Besonders deshalb, weil ich schon bei der Heimreise im Bus bemerkt habe, dass etwas nicht stimmt. Dieses Kratzen im Hals, die Hüstelei ……….. Ich hatte mir zum zweiten Mal eine Corona-Infektion eingefangen, die allerdings wirklich mild verlaufen ist und auch vollkommen auskuriert ist.

Schon deshalb werde ich diese schöne Kirche nie vergessen 😉

Fazit: Italien ist immer wieder schön, immer mein Lieblingsland gewesen und wird es bleiben (auch wenn ich mit der neuen ultrarechten Regierung hadere). Mein Italienisch frische ich gerade auch wieder auf, weil schon alleine der Klang dieser Sprache mich vom nächsten Urlaub in bella Italia träumen lässt.